Mudra

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Übersetzt bedeutet Mudra so viel Geste oder Symbol.

Fälschlicherweise versteht man unter dem Begriff Mudra meist nur eine Fingerübung.
Jedoch im traditionellen Sinne bezeichnet das Wort nicht nur eine Gestik der Finger, sondern vielmehr des gesamten Körpers. Diese Gestik kann sogar in manchen Fällen durch eine Atemübung und/oder eine Visualisierung verstärkt werden.

Jede Mudra regt einen bestimmten Bereich im Gehirn und somit auch im Körper an. Regelmäßiges Üben kann auch die Synchronisierung der linken und der rechten Gehirnhälfte anregen.

Um den informativen Rahmen des Textes nicht zu sprengen wird im Weiteren hauptsächlich auf die Mudras der Hände eingegangen.


Haltung

Mudras können im Sitzen, Liegen, Stehen und sogar beim Gehen praktiziert werden. Wichtig hierbei ist, dass der Körper symmetrisch, zentriert und entspannt ist.

Der Druck der Finger beim Ausüben einer Fingermudra stimuliert Meridiane, Reflexzonen und Akupressur Punkte, welche einen Effekt auf den gesamten Körper haben können.

Darüber hinaus wirkt sich die zunehmende Beweglichkeit der Finger positiv auf den Nacken aus.

Durch das Spreizen der Finger wird ein Reflex ausgelöst, welcher die Brustwirbelsäule aufrichten und somit das Atemvolumen vergrößern kann.

 

     Atmung

Um die Wirkung einer Mudra in die richtige Bahn zu lenken empfiehlt es sich zusätzlich mit der Atmung zu Arbeiten.

Grundlage hierfür ist ein langsames, tiefes sowie fließendes Atmen. Idealerweise kann die Luft nach dem Einatmen kurz angehalten werden, ohne Bandhas.

Angepasst an den jeweiligen Bedarf kann eine der folgenden Varianten gewählt werden:

Zu den Fingern spüren, insbesondere zu den Berührungspunkten. Dies bewirkt, dass man sich zentriert, das innere Gleichgewicht sich verbessert und Lebensenergie aufgebaut wird.

Methode I:
Beim Einatmen den Druck der Fingerbeeren aufeinander erhöhen und anschließend beim Ausatmen wieder in die lockere, neutrale Stellung zurückkehren.
Diese Methode kann sich stärkend auf den Willen auswirken und kann Körper und Geist erfrischen.

Methode II:
Beim Einatmen die sanfte Berührung der Fingerkuppen entspannt halten, beim Ausatmen den Druck leicht erhöhen. Dies kann eine beruhigende und entspannende Wirkung auf das ganze Sein haben.

 

    Visualisierung

Zur Unterstützung der Wirkung einer Mudra kann eine harmonisierend wirkende Visualisierung hilfreich sein. Hierfür kann man mit Farben arbeiten oder sich das betroffene Körperteil mit einer hiermit assoziierten Gegebenheit vorstellen.

Dies kann unter anderem eine erhöhte Blutzufuhr und somit einen Ausgleich verursachen, für den entsprechenden Bereich, was die Normalisierung der körpereigenen Prozesse anregt.

Hier ist eine kurze Auflistung der Wirkungen von ein paar Farben beschrieben welche als Einstieg für das Üben dienen können:

 

Rot  regt den Kreislauf an, macht wach, wärmt, kann aggressiv machen

Orange  hebt Stimmung, bringt Leichtigkeit, regt Sexualität an, kann oberflächlich machen

Gelb  regt Verdauung an, macht geistig frisch, gute Ausstrahlung, aufdringlich

Grün beruhigt, regeneriert, Lust neues zu beginnen, emotionalisiert

Blau beruhigt, tiefe Ruhe, Geborgenheit, Schutz, stille Sehnsucht nach Unfassbarem

Braun  Stabilität, Erdverbundenheit, zu viel kann zur Stagnation führen

Weiß beinhaltet das gesamte Spektrum, Tod und Geburt

Schwarz Schutz, Kräfte sammeln, Rückzug, Leere, zu viel kann zu Pessimismus führen

 

     Sankalpa

Ein Sankalpa ist ein positiver Vorsatz, welcher in Gedanken oder im Herzen geformt wird. Es empfiehlt sich, solange man an einer Sache arbeitet stets das gleiche Sankalpa zu nutzen und dieses erst zu ändern, wenn der entsprechende Prozess abgeschlossen ist.

Dies kann verwendet werden, um die Wirkung einer Mudra zu unterstützen.

Idealerweise wird das eigene Sankalpa zum Beginn und zum Abschluss jeder Übungseinheit wiederholt.

 

Tipps zur eigenen Übung

Die besonders geeigneten Zeitpunkte zum Üben sind morgens im Bett nach dem Aufwachen und abends im Bett vor dem Einschlafen.

Je weniger Mudras man übt, desto intensiver werden die jeweiligen Effekte wahrgenommen. Empfohlen sind 1 – 3 unterschiedliche.